Anfang Juli ist Zeit für den 24h Lauf in Bad Blumau inklusive Österreichischer Meisterschaften.
So machten wir uns am Freitag, gleich nach der Arbeit auf den Weg nach Bad Blumau. Dank des hohen Verkehrsaufkommens und einiger Staus durch Unfälle erreichten wir erst kurz vor 20 Uhr die Sportanlage in Bad Blumau.
Unseren Platz für den Fridolin und somit für meine Verpflegungsstation haben wir schnell gefunden.
Also Platz bezogen und das Zelt aufgebaut.
Danach noch einen kleinen Rundgang der Strecke entlang und das Basislager der Ultra Turtles Kollegen besucht. Ein bisschen mit Theresa geplaudert (gleichzeitig schon den Stellplatz für das nächste Jahr ins Auge gefasst ). Danach ging es zurück zum Fridolin um sich schlafen zu legen (eine starke Arbeitswoche lag hinter mir und 24 Stunden wach vor mir).
Vor dem Wecker wach geworden, genoss ich die Stille auf dem Gelände.
Um 7 Uhr holte ich mir die Startnummer, dann wurde zuerst einmal gemütlich gefrühstückt.
Es wurde Zeit, mich für ein Laufgewand zu entscheiden (es war um 8 Uhr morgens schon etwas warm).
Apropos: um 8 Uhr starteten die Marathonis der Veranstaltung 10 Marathons in 10 Tagen.
Die Verpflegung für den Tag wurde sortiert und her gerichtet, damit ich dann während des Laufs alles schneller bei der Hand habe.
Nach und nach kam Leben in das Veranstaltungsgelände es trudelten immer mehr Läufer ein. Bei den Stundenläufen sieht man meist die selben Gesichter (es ist fast wie ein Familientreffen). Man kennt sich, plaudert kurz miteinander bevor pünktlich um 10 Uhr der Start erfolgte.
Ich wusste, nun bin ich die nächsten 24 Stunden beschäftigt.
Ich hatte mir zu Hause ein Wunschziel gesetzt: es sollten mehr km als im Vorjahr werden.
Um eine Pausenstrategie zu haben, habe ich mir vorgenommen, alle 5 Runden zur Verpflegungsstation zu gehen, um etwas zu trinken, zu essen und eine Münze in mein Glas zu werfen.
Was hat es mit der Münze auf sich? Ich hatte 33 Ein-Cent Münzen – wenn ich alle 5 Runden eine Münze einwerfe und bestenfalls am Ende alle Münzen im Glas sind, müsste ich grob gerechnet an die 181km haben. Das bedeutete, ich muss jede Stunde mindestens 7,5km laufen (so der Plan ).
Also lief ich und am Anfang (die ersten 5 Stunden) entsprechend mein Plan. Am Nachmittag musste ich dann spätestens nach der 3. Runde eine Trinkpause bei der Verpflegungsstation einplanen und nach der 5. Runde zu meinem Platz wieder trinken und Münze einwerfen. Ich war zufrieden, alles lief (fast) nach Plan. Es kam Münze um Münze in mein Glas.
Dann kam die Nacht! Da ich ein Morgenmensch bin, ist für mich die Nacht immer das schwierigste. Aber es lief anfangs richtig gut, es wurde kühler und das Laufen wurde leichter.
Gegen Mitternacht war ich einfach müde und ich hatte keine Lust mehr. Die üblichen Fragen „warum machst du das?“ oder „das mache ich nie wieder!“ spukten in meinem Kopf herum. Aber es half ja alles nichts, also lief ich einfach weiter.
Nur hielt ich mich nicht mehr so an meinen Plan, da ich öfter bei meinem Platz trinken und essen zu mir nahm. (Das hält mich am laufen und motiviert mich.)
Mittlerweile war ich mir nicht mehr so sicher mein Wunschziel erreichen zu können, aber ich lief einfach weiter.
Mit dem Morgen kamen meine Laufgeister zurück und ich lief und warf Münze um Münze in mein Glas. Nur beim Erreichen meines Wunschzieles war ich mir lange nicht sicher.
Doch dann kam die letzte Stunde und ich merkte das sich mein Ziel eventuell doch noch ausgehen könnte. Somit wurden die Pausen verkürzt und weiter gelaufen.
Zack da waren sie die 180km! Jetzt bin ich zufrieden und blieb daher kurz vor der Schlusssirene bei meinem Platz für die Restmetervermessung stehen.
Am Ende konnte ich den 2. Platz bei der Damen Gesamtwertung und den Titel Österreichische Meisterin im 24 Stundenlauf für mich erlaufen.
Fazit zur Veranstaltung: wie immer Top Organisiert, super nette Menschen tolle Verpflegung, super Moderatoren, nette Mitläufer/innen.
Ein perfektes Wochenende ging dem Ende zu. Wer mich kennt, weiss, dass es natürlich nicht ohne Essen nach Hause geht.
Durch eine Lichtwerbung bei der Anfahrt wurden wir auf einen veganen Heurigen aufmerksam.
Natürlich reservierten wir sofort für Sonntag.
Nach der Siegerehrung, machten wir uns auf den Weg zum Goldplatzl nach Bad Waltersdorf.
Was soll ich sagen, die Auswahl war top und die Jause ebenfalls.
Das Personal super freundlich und das Ambiente besonders.
Somit war es ein perfekter Abschluss für das Kreiseln in Bad Blumau.